Im Jahr 1930 wurde in Speyer das 900-jährige Jubiläums des Doms gefeiert. Die Georgspfadfinder waren hier zu ihrem großen Deutschlandtreffen zusammengekommen. Bei der Herxheimer Jugend, die ebenfalls in Speyer vertreten war, bewirkten sie ebenfalls eine Pfadfindergruppe ins Leben zu rufen. Am 30. September 1930 wurde dann in der Kapelle des St. Josefheimes das erste Pfadfinderversprechen abgelegt.


Mit der Machtübernahme des Nationalsozialismus geriet auch die DPSG unter Druck. Als es im Waldstadion während eines Aufmarsches zu Tätlichkeiten kam, wurde das Gründungsmitglied Fridolin Rieder des Platzes verwiesen. Alle anderen Pfadfinder folgten ihm geschlossen. In der Folgezeit zerfiel der Stamm langsam. Dass er sich nicht ganz auflöste ist Fridolin Rieder zu verdanken, der jahrelang die Rundbriefe und Mitteilungen der Landespfadfinderschaft in der Mehlkiste seiner Bäckerei versteckte und somit ein nicht unerhebliches Risiko auf sich nahm.


Als Fridolin nach dem Krieg 1950 aus der Gefangenschaft zurückkehrte, wurde der Pfadfinderstamm Herxheim von ihm wieder aktiviert, bis er aus beruflichen Gründen die Stammesleitung niederlegte. Die folgenden Jahre waren mit die schwierigsten in der Geschichte der DPSG Herxheim. Differenzen über pfadfinderische Wertvorstellungen und diverse Sommeraktivitäten führten zu heftigem Streit  innerhalb des Stammes. 1959 erhielt dann der Stamm seinen heutigen Namen: Amundsen; und das heutige Pfarrheim wurde das Domizil der DPSG. Leider verließen die meisten engagierten Leiter in der Folgezeit aus beruflichen Gründen den Stamm und die DPSG Herxheim war Ende der 60er Jahre dem Zusammenbruch nahe. Wolfgang Knecht wurde 1970 zum Stammesvorsitzenden gewählt und die Mitgliederzahl der Leiterrunde nahm langsam wieder zu. Otto Löffel, Georg Kuntz, Erich Ohmer, Ernst Rung, Mathias Dollt, Pedro Eisinger u.v.a. leisteten damals den Neuaufbau und sind auch heute immer noch der pfadfinderischen Sache verbunden.

 

Diese Leiter waren es auch die damals zum ersten Mal den Traum von einem eigenen Haus hatten und diesen zunächst einmal als unerfüllbar aufschieben mussten. Jedoch wurde dieser Traum nach Pfadfinderart konsequent weiterverfolgt und nie aus den Augen verloren, bis sich schließlich 1980 der Freundes- und Förderkreis der DPSG Herxheim gründete und der am 18.09.1988 ein eigenes Stammhaus für die Pfadfinder einweihen konnte. Verhandlungen, Ab- und Wiederaufbau des alten Fachwerkhauses zogen sich über gut 10 Jahre hin. Auf die Geschichte des Hauses soll an einer anderen Stelle näher eingegangen werden. Der Freundes- und Förderkreis, der sich fast nur aus ehemaligen aktiven Pfadfindern und Pfadfindereltern zusammensetzt, besteht bis heute, ist Träger des Fachwerkhauses und unterstützt die DPSG Herxheim nach besten Kräften.

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© Martin Müller